Energetische Gebäudesanierung - ein
Dämmstoffmärchen?
Es geht hier nur
um eine mögliche Wärmedämmung der Fassade bestehender
Gebäude. Der Grund zur Erstellung war die Überlegung unser
altes Haus energetisch zu Sanieren. Darauf hin denkt man
nach und rechnet was denn so sinnvoll ist. Anhand von
Praxiswerten kann man sich sehr wohl einen Überblick
verschaffen was an Dämmung zweckmäßig ist. Ich bin auch
nicht gegen Dämmung, bestimmt nicht, gute Fenster, gute
Dachdämmung sind schon mein Ding. Aber bei der Außenwand
hört es auf, und deshalb dieses „Pamphlet“ wenn man es so
nennen möchte.
Dass man beim
Bauen Dämmstoffe einsetzt, ist nichts neues. Neu aber ist
die Hysterie unbedingt alles Dämmen zu wollen denn es gibt
ja die EnEV (Energieeinsparverordnung) die per Gesetz
eingeführt wurde.
Ob in der Presse oder im Internet von allen Seiten bekommen
wir beigebracht, dass wir die Häuser zu dämmen haben, um
Heizenergie zu sparen und somit einen Beitrag zur Senkung
des CO2-Ausstoßes zu leisten. Da wird uns vorgerechnet,
wieviel Heizenergie man einspart, nachdem 10 oder 16 cm
Wärmedämmung angebracht wurden.
Aber
stimmt das alles? Hier eine kleine eigene Geschichte.
Peter Schart
Aktivist gegen
den Dämmwahn
1. Zum Verstehen des Ganzen
Die Heizenergie für unser Haus bzw. was verbraucht eine
sechsköpfige Familie in einer umgebauten alten Scheune als
Wohnhaus
Zum
Gebäude
Unsere alte Scheune wurde 1991 zum Einfamilienhaus
umgebaut. Die Wohnfläche auf zwei Ebenen beträgt 150
Quadratmeter. Hinzu kommen noch Kellerräume. Der Wandaufbau
besteht aus alten Vollziegeln, 40 cm stark. Das
Dachgeschoss wurde mit 30er Poroton gemauert. Die oberste
Geschossdecke ist mit 16 cm Mineraldämmplatten gedämmt
ebenso das Dach (Dämmkeile von Rockwool). Die Außenwände
sind auf der West- und Nordseite mit einen WDVS
(Wärmedämmverbundsystem von Marmorit) von 8 cm Rockwool
Mineralfaserdämmplatten gedämmt. Die Süd- und Ostseite mit
10 cm Kerndämmung. Auf dem Dach haben wir noch
Sonnenkollektoren zur Erwärmung des Brauchwassers (1994
angebracht). Aber es gibt eben eine ganze Menge Fenster die
Licht herein lassen und durch die weit mehr Wärme nach
Außen geht als man denkt.
Der
(theoretische) U-Wert des Gebäudes
Für ein Gebäude von 1991 sind die errechneten U-Werte
eigentlich nicht schlecht (früher hieß es k-Wert). Dach und
oberste Geschossdecke = 0,25 / Wände = 0,28 – 0,39 /
Fußboden = 0,69 / Fenster = 1,3. (Berechnung der U-Werte
siehe U-Wert Net)
Die
Wärmeverluste - Was dürfte an Heizöl verbraucht
werden?
Da wir mit sechs Personen in dem Haus wohnen verbrauchen
wir nach Statistik 6000 kWh Energie für die Warmwasser und
allgemeine Heizungsverluste pro Jahr. Theoretisch berechnet
anhand der U-Werte der Gebäudehülle und der Flächen ergeben
sich Wärmeverluste von 14142 kWh. Macht zusammen über 20000
kWh was einem Heizölverbrauch von ca. 2000 Litern
entspricht.
Theoretisch. Außerdem rechnet man mit Temperaturdifferenzen
von -5°C bis 21°C ergibt eine Differenz von 26°C. Die
Jahres Mitteltemperatur in unseren Breiten beträgt aber
ungefähr +8°C. Darum ergäben sich 21-8=13°C
Differenztemperatur. Die Wärmeverluste müssten eigentlich
viel niedriger sein, sind sie aber nicht.
Aber -
Was wurde an Heizöl verbraucht?
Seit dem Jahr 1992 bis 2011 verbrauchten wir 49138 Liter
Heizöl. Das gibt im Mittel 2730 Liter pro Jahr. Trotz
Sonnenkollektoren für die Warmwasser-Bereitung und Dämmung
des Gebäudes.
Verbrauch
in der Theorie und der Praxis
2000 Liter in der Theorie aber 2730 Liter
in der Praxis, wie kommt das? Etwas haben wir vergessen und
zwar die Lüftungsverluste.
Lüftungsverluste? Was ist denn das? Nun, ein Gebäude muss
gelüftet werden, das ist ja klar und deshalb geht da viel
warme Luft verloren. Das die so hoch sind habe ich erst
auch nicht gedacht, ist aber so. Und bei gedämmten Gebäuden
muss mehr gelüftet werden als bei scheinbar ungedämmten
(ungedämmt ist Quatsch. Richtig müsste es heißen: nicht
zusätzlich gedämmt).
Im einzelnen
sieht das mit den Wärmeverlusten so
aus:
(theoretisch berechnet anhand der U-Werte und Fläche, im
Grunde eine genau gerechnete „Schätzung“)
- Wände_________________________5305
kWh
- Fußboden/Keller_______________3216
kWh
- Oberste
Geschossdecke-Dach____3000
kWh
- Fenster_______________________2621
kWh
- Heizungsverluste/Warmwasser___6000
kWh (aus
der Statistik)
- Lüftung_______________________6900
kWh
- (Lüftung:
ergibt sich aus dem was noch fehlt)
Anmerkung: Meine
Berechnung sind mit Sicherheit nicht wissenschaftlich. Aber
die Verhältnisse der Wärmeverluste stimmen mit der
einschlägigen Literatur und Instituten ungefähr überein.
Tortengrafik für die Wärmeverluste
unseres Hauses
Wie man den Werten bzw. der Grafik entnehmen kann,
benötigen wir etwa 48 % für Lüftungsverluste und Warmwasser
bzw. Heizungsverluste. Die Gebäudehülle 52 %, davon die
Wände lediglich 20 %, wer hätte das gedacht.
Diese Grafik deckt sich
mit Vergleichen verschiedenster Hersteller von Dämmstoffen,
Instituten ect. - siehe unten.
Durchschnittliche
Aufteilung der anteiligen Wärmeverluste
Auffallend ist, das niemand alles
angibt, manchmal fehlt die Heizung. Aber fast
übereinstimmend sind es bei den Wärmeverlusten der
Wände etwa 20-25 %, damit kann man
rechnen!!!
weiterlesen - 2. Theorie
und Praxis